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Newsletter Ausgabe 9-2016 vom
30. September 2016

Inhalt:

MAGAZIN


MESSE

Editorial: Kontrolliert euch selbst, ihr Unternehmen!

 

Big Data, Cloud, mobiles Internet, (Alles-Mögliche)-4.0. Die Welt ist auf dem Weg vom analogen ins digitale Zeitalter. Diesem Prozess können wir uns – geschäftlich wie privat – nicht entziehen. Bestenfalls können wir ihn mitgestalten. Mit der digitalen Transformation muss sich zwangsläufig auch der Fiskus beschäftigen. Wenn es um die eigene Organisation geht, kann er sich dabei im Gegensatz zur Wirtschaft relativ entspannt zurücklegen. Es wird für ihn nie ein Uber geben, das sein angestammtes Geschäftsmodell radikal angreift und ihm den Markt streitig macht. Wenn es allerdings um die Überwachung der Besteuerung geht, dann muss sich die Finanzverwaltung mit der Digitalisierungsmaterie schon genauer befassen. Und gegebenenfalls regulatorisch tätig werden, reaktiv oder proaktiv. Die GoBD etwa gehören zu den reaktiven Maßnahmen. Proaktiv einen praxistauglichen Rahmen für steuerliche Compliance abzustecken, ist schwierig, denn niemand weiß so ganz genau, in welche Richtungen sich die Dynamik der Digitalisierung entwickelt. Doch die Finanzverwaltung scheint einen ziemlich genialen Ausweg aus diesem Dilemma gefunden zu haben.

Mit den GoBD rückte das Thema „Internes Kontrollsystem“ deutlich in den Fokus. Auch im Anwendungserlass zur Abgrenzung der Anzeige- und Berichtigungspflicht von einer strafrechtlichen Selbstanzeige spielt ein „innerbetriebliches Kontrollsystem“ eine wichtige Rolle. Die interne Kontrolle ist zweifellos ein Prozess, der im Unternehmen stattfinden sollte, bezogen auf die zu kontrollierenden Geschäftsprozesse ist er jedoch ein Metaprozess.

Genau an diesem logischen Unterschied der beiden Prozessebenen setzt die disruptive Idee des Fiskus an: „Kontrolliert Euch doch selbst, ihr Unternehmen! Wir kontrollieren dann zukünftig nicht mehr eure (steuerlichen) Geschäftsprozesse, wir kontrollieren, wie gut ihr euch selbst kontrolliert!“ Der schwarzen Peter, proaktiv einen Rahmen für steuerliche Compliance abzustecken – firmenspezifisch und hochdynamisch alle Entwicklungen der Digitalisierung reflektierend – wird nonchalant an die Wirtschaft gespielt. Eine Facette der digitalen Transformation, der wir uns perspektivisch wohl nicht werden entziehen können.

Ihr Gerhard Schmidt

Rechtsprechung: Kompensation des Mehrergebnisses einer Außenprüfung durch Investitionsabzugsbetrag

Ein Investitionsabzugsbetrag darf nach einem Urteil des Bundesfinanzhofs nicht allein deshalb versagt werden, weil der Antrag erst nach einer Außenprüfung gestellt wird. Die Steuervergünstigung kann danach entgegen der Auffassung der Finanzverwaltung zur Kompensation eines Steuermehrergebnisses der Außenprüfung eingesetzt werden.

Rechtsprechung: Die Ausrichtung der Steuerfestsetzungsfrist am Zeitpunkt der Schlussbesprechung ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden

Das Bundesverfassungsgerichts hat die Verfassungsbeschwerde gegen ein Urteil des Bundesfinanzhofs zum Lauf von Steuerfestsetzungsfristen bei Außenprüfungen nicht zur Entscheidung angenommen. Die vom Bundesfinanzhof vertretene Auslegung von § 171 Abs. 4 Satz 3 Abgabenordnung, wonach sich bei Außenprüfungen der Lauf der Festsetzungsfrist nur bei definitivem Unterbleiben der Schlussbesprechung nach dem Zeitpunkt der letzten Ermittlungshandlung richte, ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden.

Leitfäden: Bitkom-Leitfaden: Digitale Prozesse

Alle Veränderungen dieser Welt finden in Prozessen statt. Insofern ist der Prozessbegriff extrem universell und es bedarf für effizientes Arbeiten einer Eingrenzung. Die Bitkom-Projektgruppe "Digitale Prozesse" hat sich in einem kostenlosen Leitfaden dem Prozessbegriff unter der Zielsetzung "Optimierung von Geschäftsprozessen durch Digitalisierung" genähert.

Aus der EU: MwSt-Lücke: Fast 160 Mrd. Euro Verlust durch nicht eingenommene Steuern in der EU im Jahr 2014

Die enorme Summe von 159.5 Mrd. EUR an Mehrwertsteuereinnahmen ging im Jahr 2014 in der EU verloren. Dies geht aus Zahlen hervor, die die Europäische Kommission am 06.09.2016 veröffentlicht hat.

Veranstaltungen: Corporate Compliance – GoBD-Anforderungen in Theorie und Praxis (Rückblick auf die audiconale 2016)

„Wir leben in disruptiven Zeiten.“ So begrüßte Audicon-Geschäftsführer Jörg Fuhrmann die Teilnehmer der audiconale 2016, die am 15. Und 16. September in Düsseldorf stattfand. Begriffe wie Internet of Things, Artificial Intelligence (für die eine größere Bedeutung als der Klimawandel prognostiziert wird) bis hin zu  „Digitaler Tsunami“ oder „Das jüngste Gericht“ stehen für den Weg in die Zukunft. Andererseits zeigt ein Blick in die Vergangenheit: Viele Unternehmen erfüllen noch längst nicht alle, teils jahrzehntealte IT-relevanten fiskalischen Vorgaben. Die Vortragsreihe „Corporate Compliance – GoBD-Anforderungen in Theorie und Praxis“ wollte hier neue Impulse setzen. Ein großer Spannungsbogen also für die zweitägige Veranstaltung.

Veranstaltungen: Termine der nächsten Monate

* Konsolidierung in der Praxis (Datev): 12.10. Berlin, 24.10. Dortmund, 24.11. Stuttgart

* Elektronischer Rechnungstag (Kongress Media): 12.10.-13.10. München

* Die neue Jahresversion der Arbeitspapiere in Datev Abschlussprüfung comfort (Datev): 12.10. München, 13.10. Ulm, 17.10. Hannover, 18.10. Mannheim, 20.10. Nürnberg, 28.10. Stuttgart, 02.11. Hamburg, 10.11. Berlin, 17.11. Frankfurt

* Datev Abschlussprüfung comfort - Arbeitspapierbearbeitung für Neuanwender (Datev): 17.10. Köln, 01.12. Frankfurt, 05.12. Stuttgart

* Einstieg in die digitale Datenprüfung für Wirtschaftsprüfer (Datev): 18.10. Frankfurt, 30.11. Berlin

* Einstieg in die Analyse von Bar- bzw. Registrierkassendaten (Datev): 21.10. Stuttgart, 28.10. München, 23.11. Frankfurt, 13.12. Dresden

* So ziehen Sie Stichproben! (Datev): 24.10. Düsseldorf, 07.11. München

* Qualitätssicherung bei der Jahresabschlusserstellung (Datev): 25.10. München, 26.10. Bremen, 27.10. Frankfurt, 07.11. Stuttgart, 08.11. Köln, 22.11. Dresden, 23.11. Berlin, 24.11. Hamburg

* Datev-Fachtage Wirtschaftsprüfung (Datev): 26.10.-27.10. Stuttgart, 15.11.-16.11. Frankfurt, 27.09.-28.09. Düsseldorf, 12.01.-13.01. München, 18.01.-19.01. Berlin

* Neue Methoden der Betriebsprüfung - beratend agieren und effizient reagieren (Datev): 07.11. Frankfurt, 08.11. Düsseldorf, 21.11. München, 22.11. Stuttgart, 28.11. Hamburg, 29.11. Berlin

* Praktikersemimar zur digitalen Betriebsprüfung im Rahmen der GoBD (Audicon): 08.11. Stuttgart

* Blockschulung IDEA/AIS TaxAudit Professional (Audicon): 08.11.-11.11. Hannover, 22.11.-25.11. Stuttgart, 06.12.-09.12. Berlin, 13.12.-16.12. Düsseldorf

* Digitale Datenanalyse mit Datev im Vergleich zu Microsoft Excel (Datev): 10.11. Webinar

* Aufbauwissen in der digitalen Datenprüfung bei Beratung und Prüfung (Datev): 16.11. Berlin, 28.11. München, 30.11. Kiel, 08.12. Frankfurt

* Einführung in das Datev-Programm Datenprüfung (Datev): 01.12. Webinar

* Praktikerseminar zu SAP-Berechtigungen (Audicon): 07.12.-08.12. Köln

DATEV: Kostenfreie Infobroschüre für den Prüferalltag

Als Abschlussprüfer stehen Sie vor vielseitigen Herausforderungen, wie zum Beispiel der Risikobeurteilung eines Unternehmens oder auch der Durchführung von Spezialprüfungen. Die kostenfreie Ausgabe Wirtschaftsprüfung in der Praxis 02/2016 (Art.-Nr. 31281) widmet sich genau diesen Herausforderungen.

Audicon: Financial Reporting: Ein neuer Erklärfilm zeigt, wie’s geht

 Monatliches oder vierteljährliches Reporting, Abschlusserstellung oder Konsolidierung sind Themen, die für Unternehmen existenziell sind – die den dafür verantwortlichen Mitarbeitern jedoch schnell die Schweißperlen auf die Stirn treiben können. Ein neuer Erklärfilm der Audicon GmbH zeigt, wie Sie Financial-Reporting-Aufgaben mit der Software-Lösung FinancialSolutions effizient und zeitsparend durchführen können.

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