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Steuerfahndung Hessen

Hessische Steuerfahndung setzt auf künstliche Intelligenz bei der Auswertung großer Datenmengen

13.09.2018

Wir werden dort, wo wir bereits die Panama Papers auswerten, am Finanzamt Kassel II-Hofgeismar, eine Forschungsstelle zur Anwendung Künstlicher Intelligenz einrichten. Ein Forschungsvorhaben mehrerer Wissenschaftler und unserer IT-Spezialisten soll dort der Frage nachgehen, wie wir Künstliche Intelligenz einsetzen können, um große Datenmengen auszuwerten. Neben der Auswertung der Panama Papers wird in Kassel künftig auch ein Spezialisten-Team für die Auswertung großer Datenmengen angesiedelt", so der Hessische Finanzminister Thomas Schäfer vor dem hessischen Landtag.

„Unsere Forensiker und IT-Spezialisten sind insbesondere bei Großverfahren mit der Bewältigung riesiger Datenmengen beschäftigt. Um das einmal anschaulich zu machen: Ein Terabyte beschlagnahmter Datenmengen entspricht etwa 300.000 Aktenordnern mit einem Inhalt von rund 500 Blatt pro Ordner. Großverfahren, wie beispielsweise die Auswertung der Panama Papers, bringen es locker auf einen Umfang auszuwertenden Datenmaterials von vier Terabyte und mehr. Es entspricht damit einem Bestand von 1,2 Millionen Aktenordnern mit einem Aktenbestand von 600 Millionen Blatt! Bei einer angenommenen Breite eines Ordners von 8 cm reicht die auszuwertende Datenmenge dabei - würde man alle Ordner nebeneinanderstellen – vom Landtag bis nach Gießen", erklärte der Finanzminister.

„Was wir hier brauchen sind Expertenwissen und moderne Technik. Beides haben wir und beides stärken wir weiter", erläuterte Schäfer. „Wir bauen die Digitale Steuerfahndung kräftig aus. Wir verdoppeln unsere Stellen in der IT-Forensik und der Netzadministration auf 50 und geben über 2 Millionen Euro aus, etwa für noch schnellere Netzwerkrechner und leistungsstarke forensische Software. Damit bleibt Hessens Steuerverwaltung auch in der digitalen Fahndung in der Spitzengruppe."

Hessens Steuerverwaltung ist mit 1.400 Betriebsprüfern und rund 300 Steuerfahndern sehr gut aufgestellt. Die Einstellungszahlen sind mit 700 in diesem Jahr auf ein Allzeithoch gestiegen. Finanzminister Schäfer: „Unsere Erfolge im Kampf gegen Steuerkriminalität sind beachtlich und sie werden bundesweit beachtet. Schließlich ist das Bundeskriminalamt auf Hessen zugekommen, um die steuerliche Auswertung der Panama Papers zu übernehmen – weil wir die Experten, die Expertise und die technischen Fähigkeiten haben."

(Presseinformation des Hessischen Ministeriums der Finanzen vom 13.09.2018)

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