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Kassen-Taxonomie des DFKA

Von Stephan Greulich

19.02.2018

Stephan Greulich

Stephan Greulich
Stephan Greulich, LL.M., Leiter Fachliche Basis Rechnungswesen und Experte für Grundsatzfragen der Ordnungsmäßigkeit/Compliance-Prozesse bei der DATEV eG.

Das Gesetz zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen fordert eine einheitliche digitale Schnittstelle. Welche Kassendaten sollen über diese Schnittstelle übertragen werden? Darüber hat sich der Deutsche Fachverband für Kassen- und Abrechnungssystemtechnik e.V. (DFKA) zusammen mit Experten aus Wirtschaft und (Finanz)verwaltung Gedanken gemacht und eine - inzwischen als Beta-Version erschienene - Taxonomie für Kassendaten entwickelt. Die Kassen-Taxonomie soll allen Herstellern von Kassensystemen frei zur Verfügung stehen.

Einheitliche Datenmodelle für die inhaltliche Ausgestaltung von elektronischen Geschäftsaufzeichnungen sind nicht nur für elektronische Rechnungen, wie beispielsweise im Zugferd-Format, von großer Bedeutung, sondern sind auch für sämtliche Dokumente der Financial Supply Chain von großem Vorteil. So auch für elektronische Grundaufzeichnung in modernen Kassensystemen.

Das Gesetz zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen sieht daher auch eine einheitliche digitale Schnittstelle vor um eine reibungslose Datenübertragung für Prüfungszwecke zu gewährleisten. Kassenhersteller sollen diese im Zusammenhang zur technischen Sicherheitseinrichtung bis 2020 umgesetzt haben. Jedoch liegt von gesetzgeberischer Seite aktuell noch keine Technische Richtlinie für die geforderte Sicherheitseinrichtung inkl. passendem semantischen Datenmodell für die inhaltliche Ausgestaltung der einheitlichen Schnittstelle vor.

Der DFKA hat sich bereits Anfang 2016 dem Thema der Standardisierung von Kassenaufzeichnungen im Zusammenschluss mit verschiedenen Experten aus Wirtschaft und Verwaltung angenommen. So beteiligen sich Hard-/Softwarehersteller von Kassensystemen, IT-Dienstleister und Softwareanbieter von Buchführungsprogrammen, Vertreter des steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufstands sowie Vertreter der Finanzverwaltung an diesem Thema.

Die dafür gegründete Arbeitsgruppe verfolgt insbesondere die folgenden Ziele, die mit der Standardisierung einhergehen sollen:

  • Einheitliche Datenbereitstellung im Prüfungsfall (Außenprüfung, USt- und Kassen- Nachschau)
  • Ermöglichung der Auslagerung aller im jeweiligen System generierten Kassendaten in ein Archivsystem (Kasseneinzelbewegungen und Kassenabschlüsse)
  • Ermöglichung einer möglichst automatisierten (Weiter-)Verarbeitung der strukturierten Kassendaten in der Finanzbuchhaltung, sowie unterstützender Vollständigkeits- und Plausibilitätsbeurteilungen durch den Kassenführenden.


Angesichts der vom Gesetzgeber geforderten einheitlichen digitalen Schnittstelle sollen insbesondere auch Unsicherheiten bezüglich der Datenaufbereitung und Archivierung abgebaut werden. Daher beabsichtigt die Arbeitsgruppe in der Zusammensetzung von Experten aus Wirtschaft und Verwaltung mit der inhaltlichen Standardisierung von Kassendaten ein Erfolgsmodell für die weitere Ausgestaltung der gesetzlichen Anforderungen zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen aufzuzeigen. 

In den letzten Monaten wird mit Hochdruck an der Fertigstellung der Version 1.0 gearbeitet. Aktuell bereiten die Hersteller in der Arbeitsgruppe umfangreiche Datensätze auf Basis der Kassen-Taxonomie auf um dadurch ein hohes Qualitätsmaß sicherzustellen. Nach Fertigstellung der Version 1.0 wird die Kassen-Taxonomie über den DFKA für alle Hersteller frei verfügbar zum Download stehen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen sowie die Beta-Version der Kassentaxonomie auf der Internetseite des DFKA: http://www.dfka.net/taxonomie.

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Stephan Greulich: DFKA Kassen-Taxonomie

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