04.12.2024
|
Newsletter Ausgabe 08-2003 vom 22.12.2003Inhalt:
Editorial: Wo bleibt die politische Debatte?Die elektronische Steuerprüfung wird von den Unternehmen hingenommen, wie die Umfrage unseres Forums in der deutschen Wirtschaft zeigt: Die Unternehmen versuchen sich mit dem Thema administrativ zu arrangieren, sie kritisieren einzelne Punkte - oder sie ignorieren das Ganze nach wie vor. Kritisch hinterfragt wird die elektronische Steuerprüfung nach den GDPdU leider kaum, obwohl sie doch reichlich politischen Zündstoff bietet. Wie viele Daten aus den Unternehmen braucht der Staat, um seinen hoheitlichen Aufgaben nachkommen zu können? Wo sind dem anscheinend grenzenlosen Datenhunger des Staates Grenzen zu setzten? Steht der volkswirtschaftliche Aufwand, den die deutschen Unternehmen zur Erfüllung der GDPdU zu leisten haben, in einem gesunden Verhältnis zum Mehrergebnis, das die Finanzverwaltung durch elektronische Prüfungen erzielt? Welches Bild des Staates vom Unternehmen beherrscht die GDPdU - das vom steuerehrlichen Unternehmen oder das vom Steuerhinterzieher? Warum müssen sich die steuerehrlichen Unternehmen an den Kosten zur Aufdeckung von Steuerhinterziehung in anderen Unternehmen beteiligen, indem sie verpflichtet werden, große Datenmengen über lange Zeit verfügbar zu halten? Oder ist es um die Steuerehrlichkeit der deutschen Unternehmen gar nicht so gut bestellt, und sie schummeln in einem Ausmaß und in einer Vielzahl, die energisches Durchgreifen durch den Staat erfordern? Sollte dem so sein, dann haben wir erst recht ein politisches Problem, das politisch diskutiert und politisch gelöst werden muss. Drei Wünsche habe ich für das neue Jahr: 1. Eine politische Debatte um die elektronische Steuerprüfung. 2. Deutliche Signale aus der Finanzverwaltung an die handlungswilligen, doch nach wie vor verunsicherten Unternehmen für wirtschaftliche und pragmatische Lösungen. 3. Dass auch die letzten Unternehmer und ihre steuerlichen Berater die Ernsthaftigkeit des Themas erkennen und konsequent handeln. Geruhsame Weihnachtsfeiertage und einen erfolgreichen Start ins Neue Jahr wünscht Ihnen Ihr Gerhard Schmidt Umfrage: Zwei Jahre GDPdU aus Sicht der deutschen WirtschaftIm Juli 2001 wurde das BMF-Schreiben Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen (GDPdU)" veröffentlicht, am 1. Januar 2004 ist es zwei Jahren in Kraft. Das Schreiben stellt hohe und weitreichende Anforderungen an alle steuerpflichtigen Unternehmen. Haben die Unternehmen in den letzten zwei Jahren diese Anforderungen erfüllt? Wie weit ist die Umsetzung der elektronischen Steuerprüfung fortgeschritten? Wo gibt es noch Handlungsbedarf? Das wollte das Forum Elektronische Steuerprüfung" durch eine Umfrage in der deutschen Wirtschaft erfahren. Befragt wurden Organisationen, die wichtige Teile der deutschen Wirtschaft repräsentieren, Softwarehersteller mit hoher Bedeutung am deutschen Markt, sowie Beratungsunternehmen, die sich intensiv mit der Thematik auseinandersetzen. Nun liegen die Ergebnisse vor. Lösungen: GDPdU und Archivierung - endlich Klarheit!Die Frage einer GDPdU-konformen Archivierung scheint nach Ansicht von Dr. Ulrich Kampffmeyer und Stefan Groß gelöst. Sie beschreiben eine vom Produktiv- und Archivsystem unabhängige Lösung, die sowohl den steuerpflichtigen Unternehmen, als auch der Finanzverwaltung durchweg Vorteile bringt. Die Unternehmen sind, was die GDPdU anbetrifft, künftig weitgehend unabhängig von Migrationen im Hauptsystem und müssen sich keine Gedanken über die Aufbewahrung auszumusternder Hard- oder Software machen. Literaturtipp: GoBS und Qualitätssicherung gemäß DIN EN ISO 9001Die Schrift der Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung e.V. (AWV) hat das Ziel, Antworten auf die Fragen nach der gegenseitigen Stellung der GoB/GoBS und der ISO-Normen DIN EN ISO 9000 ff. zu geben. Sie zeigt auf, welche Zusammenhänge zwischen den GoBS (Grundsätze ordnungsmäßiger DV-gestützter Buchführungssysteme ) und den ISO-Normen DIN EN ISO 9000 ff. bestehen und welche Folgerungen daraus für die betriebliche Praxis zu ziehen sind. Sie soll Hilfestellung dafür bieten, daß in der betrieblichen Praxis nicht an zwei Stellen im Unternehmen gleichzeitig und ohne Abstimmung an verwandten Fragestellungen gearbeitet wird. Dadurch können Kosten vermieden werden und eine einheitliche Sicht auf alle qualitätsrelevanten Normen geschaffen werden. Das schließt auch eine gemeinsame Begriffswelt ein, die Verständnisschwierigkeiten auf beiden Seiten beseitigen kann.
Veranstaltungen: Termine im Januar und FebruarIm Januar und Februar finden Veranstaltungen zu Themen der elektronischen Steuerprüfung statt in Wiesbaden. Veranstalter sind die Bundssteuerberaterkammer. © Copyright Compario 2024, Autorenrechte bei den Autoren |
AktuellEditorialBetriebsprüfung bei Kleinunternehmen nur alle 50 Jahre? Aus dem BMFFAQ des BMF zur Einführung der E-Rechnungspflicht PaketAus der FinanzverwaltungNeue Task Force zur Geldwäschebekämpfung in Schleswig-Holstein (IT-)ManagementBSI veröffentlicht Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland Geschenkidee„Tax Quiz“ – Lernkartenspiel zu den GoBD (Andrea Köchling) Aus dem BMFErgebnis der steuerlichen Betriebsprüfung 2023 Aus dem BMF(IT-)ManagementLiteraturVerfahrensdokumentation nach GoBD (Michael Bissinger, Elisa Lutz) Partner-PortalVeranstalter |
04.12.2024