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Wo bleiben schlüssige GDPdU-Lösungen für KMUs?Editorial des Email-Newsletters 08-2004 vom 13.08.2004
Der Steuerberater lehnt sich erleichtert zurück: die erste
elektronische Betriebsprüfung bei seinem mittelständischen Mandanten
ist problemlos gelaufen. Der Prüfer hat lediglich die Datev-Archiv-CD
mit den Fibu-Daten angefordert. Er denkt: Es wird also doch alles nicht
so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Der durch die Prüfung
GDPdU-sensibilisierte Unternehmer dagegen sinniert: Gerade noch einmal
gut gegangen! Hätte der Prüfer auch auf die steuerlich relevanten Daten
der Faktura, der Warenwirtschaft, der Reisekostenabrechnung, des
Web-Shops und die Emails elektronisch zugreifen wollen, dann hätten wir
dicke Probleme gehabt. Doch welche Lösungen bieten sich seinem
Unternehmen? Die Kosten für ein richtiges Archivsystem sind
annähernd genauso groß wie die Gesamtkosten aller im Unternehmen
eingesetzten kaufmännischen Software: wirtschaftlich nicht tragbar! Die
Daten aus einem halben Dutzend von Programmen verschiedenster
Hersteller über Jahre hinweg in Eigenregie auf CD zuverlässig für
alle Zugriffsarten vorhalten: da kann so manches schief gehen!
Alternative Lösungen: Fehlanzeige. Der Unternehmer überlegt: So wie er
die Buchführung zum Steuerberater hin outsourct, so würde er gerne auch
die elektronische Aufbewahrung steuerlich relevanter Daten outsourcen,
wirtschaftlich und risikolos. Zu einem Dienstleister, der regelmäßig
alle aufbewahrungspflichtigen Daten bekommt, diese Daten technisch und
kaufmännisch validiert und sie dann, wenn der Prüfer kommt, für alle
drei Zugriffsarten zur Verfügung stellt.
Während konzeptionell ausgereifte und wirtschaftliche GDPdU-Lösungen für große Unternehmen inzwischen immer mehr angeboten werden, wie ein Blick in den Messebereich des Forums zeigt, sind GDPdU-Lösungen für KMUs zur Zeit immer noch nur partielle Lösungen für einzelne kaufmännische Programme. Das Unternehmen braucht aber eine Gesamtlösung für alle seine eingesetzte Software. Die Nachfrage danach war bisher wohl zu gering. Einer der Gründe dafür: Die Steuerberater mit ihrer partiellen Problemsicht haben ihre Mandantenunternehmen bisher nicht oder nur unzureichend auf eine GDPdU-Gesamtlösung vorbereitet. Wann endlich kommt auch Bewegung in den Markt für schlüssige GDPdU-Lösungen für KMUs? Ein Tipp zum Schluss: Vielleicht nutzt das eine oder andere KMU den AWV-Workshop (siehe unten) als Plattform, um über seine Erfahrungen im Kontext der GDPdU zu berichten und seine Forderungen gegenüber der Finanzverwaltung zu vertreten. Ihr Gerhard Schmidt© Copyright Compario 2024, Autorenrechte bei den Autoren |
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