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15 Jahre GDPdU: Datenanalyse-Arsenal des Fiskus immer ausgefeilter

Editorial des Email-Newsletters 01-2017 vom 27.01.2017

22.01.2017

Gerhard Schmidt

Gerhard Schmidt
Chefredakteur des "Forum Elektronische Steuerprüfung".

 

Erinnern wir uns fünfzehn Jahre zurück: Die GDPdU traten gerade in Kraft. Die Finanzverwaltung hatte sich für die Datenanalysesoftware Idea entschieden. Mit dieser sollten die Außenprüfer nun rausgehen und die elektronisch aufbewahrten steuerlich relevanten Daten der Unternehmen prüfen. Idea ist ein mächtiges Werkzeug, doch man muss es beherrschen, um damit brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Das taten die 13.000 Außenprüfer damals nicht, also wurden sie zu Idea-Schulungen geschickt. Kenner der Software taxieren die Halbwertszeit der Idea-Kenntnisse auf ein halbes Jahr. Das bedeutet, wer ein halbes Jahr nicht mit dem Programm gearbeitet hat, hat die Hälfte seines erlernten Wissens darüber wieder vergessen. Das hat sich bei den Außenprüfern dann auch so gezeigt. Nachschulungen wurden nötig. Und es wurde begonnen, für Standardprüffälle Idea-Makros zu entwickeln, die der Prüfer mit wenigen Mausklicks ausführen kann ohne sich selbst mühsam in vielen Einzelschritten durchhangeln zu müssen. Das Tor zum Einsatz mathematisch-statistischer Methoden in der Außenprüfung war weit aufgestoßen.

Während die meisten Prüfer sich damit begnügen, diese Methoden einfach mittels ihrer Prüfsoftware anzuwenden, haben einige den Ehrgeiz, die Palette mathematisch-statistischer Methoden in der Prüfung zu erweitern und zu immer treffsichereren Ergebnissen zu kommen. So hat Andreas Wähnert beispielsweise die „Summarische Risikoprüfung (SRP)“ entwickelt, ein systematisches, vorlagengestütztes (weitgehend automatisiertes), interaktives Prüfungsnetz zur Risikoabschätzung und strategischen Ausrichtung, zur einzelfallbezogenen Prüffeldselektion sowie zur Aufdeckung von Manipulationen.

Und nun erfahren wir im Newsletter der Bundesfinanzakademie, dass die Finanzverwaltung zukünftig auch „Monetary Unit Sampling (MUS)“ einsetzten wird, ein in der Wirtschaftsprüfung verbreitetes Verfahren, mit dem große Datenmengen bei kleiner Fehlererwartung effizient risikobewertet werden können. Wer sich mit diesem Ansatz genauer auseinandersetzten möchte, werfe einfach einen Blick in das Buch, das wir dazu gefunden haben.

Wir sehen: Die Digitalisierung der Steuerprüfung schreitet immer weiter voran. Als sie vor fünfzehn Jahren begann, gab es den Begriff der digitalen Transformation noch längst nicht. Mögen die Mühlen der Verwaltung auch langsam mahlen, so ist der Fiskus heute beim Einsatz von Datenanalysesoftware methodisch und praktisch besser aufgestellt als viele Unternehmen und deren steuerliche Berater. Das sollte diesen zu denken geben

Ihr Gerhard Schmidt

 

 

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Editorial 2017-01: 15 Jahre GDPdU: Datenanalyse-Arsenal des Fiskus immer ausgefeilter

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